Fado, die Lissaboner Schicksalsmusik, gehört seit November 2011 zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco.
Ganze sechs Jahre dauerte der Vorbereitungsprozess, 2010 wurde die Bewerbung eingereicht. Die Kandidatur des Fado als „Symbol nationaler Identität“ und „populärste Musikform“ war erfolgreich.
„Fado ist all das, was geschieht, wenn man weint oder lacht, wenn man sich erinnert oder vergisst, wenn man hasst oder liebt. Fado besingt das Leben. Fado ist der Aufschrei der Seele“. So erklärt der portugiesische Fado-Sänger Ricardo Ribeiro seine Kunst. Fado erzählt von längst vergangenen Zeiten, verlorener Liebe, der Schönheit Lissabons und natürlich der „saudade“. Diesem berühmten Wort, das sich nur schwer übersetzten lässt: Melancholie, Heimweh, Sehnsucht – kurz, der Inbegriff der portugiesischen Gemütsverfassung. Mit geschlossenen Augen, konzentriert und in sich selbst versunken, geben der Sänger oder die Sängerin ihr Können zum Besten. Die klassische Gitarre gibt den Rhythmus vor, die einer Laute ähnliche portugiesische Gitarre die Melodie.
Fado eröffnet auch dem ausländischen Besucher tiefe Einblicke in die Lissaboner Kultur. Denn, so ein Sprichwort: „Jeder ist gleichermaßen Fadista, der, der singt und der, der es weiß zuzuhören.“